Die Ehe fühlt sich (nur) wie eine Freundschaft an

er Ehepartner sollte der beste Freund sein. Natürlich kannst du auch noch weitere beste Freunde wie deine Geschwister, ehemalige Schulkollegen oder Arbeitskollegen haben. Dennoch ist es wichtig, dass bei der Ehe Liebe und Freundschaft zusammenkommen. Was passiert jedoch, wenn du dich mit deinem Ehepartner wohlfühlst, er/sie dein bester Freund ist, aber es an körperlicher Liebe fehlt? Kann solch eine Partnerschaft bestehen? Solltest du dann besser die Ehe durch eine Freundschaft plus ersetzen? Lässt sich eine Ehe wie Freundschaft zurück auf das alte Niveau mit Sex zurückbringen?‍

Wie schön doch alles ist

Dir geht es gut. Du hast vor der Ehe Vorteile und Nachteile abgewogen, dich bewusst für deinen Partner entschieden und führst ein glückliches Leben. Immer häufiger fallen dir in der Öffentlichkeit jedoch Paare auf, die verliebte Blicke austauschen, Händchen halten oder sich küssen. Langsam wächst in dir der Gedanke, ob du eine Ehe oder eine Beziehung mit einem Freund führst? Bei dir ist nämlich Flaute im Bett. Irgendwie stört dich das auch nicht so richtig. Du und dein Partner haben so viel mit dem Job, der Kindererziehung und dem Haushalt zu tun. Und dann kommen dazu auch noch die Freunde, Sport und gesellschaftliche Verpflichtungen. Abends um 22 Uhr fallt ihr müde ins Bett und steht morgens früh wieder zeitig auf, um alle alltäglichen Dinge zu erledigen. Wenn es in den Urlaub geht, dann schlafen die Kinder mit im Zimmer. Zwei Hotelzimmer wären einfach zu teuer. Ist die Liebe auf der Strecke geblieben? Was ist zu tun?

Freundschaft kann ein Ausdruck von Liebe sein. Du vertraust deinem Partner und du würdest für ihn alles tun, was in deiner Macht steht.

Eisern hältst du zu ihm/ihr und weißt, dass er/sie das Gleiche für dich tut. Ist das nicht ein tolles Gefühl? Ist das nicht viel wert? Ja, das ist es. Und genau diese Freundschaft, die sich im Rahmen einer Ehe entwickeln kann, ist sehr viel wert. Bleibt dabei der Sex aus, ist dies nur ein Teilbereich eurer Beziehung. Es kann ein Warnzeichen sein, aber muss es nicht. Wichtig ist jedoch, dass du gemeinsam mit deinem Partner überlegst, was ihr nun tut. Vielleicht ist er unglücklich mit der Situation, vielleicht nicht. Nur ein offenes Gespräch führt dies zutage. Im Anschluss überlegt ihr gemeinsam, was zu tun ist.

Ehe als platonische Freundschaft: gut oder schlecht?

Wie unglücklich oder glücklich seid ihr beide mit der Situation, dass eure Ehe eine reine Freundschaft geworden ist? Kommt ihr damit zurecht, habt ihr gar kein Problem damit oder überspielt ihr nur die Situation? Beschleicht dich der Gedanke, du wärst gern wieder Single oder hättest gern mit einem Bekannten eine Freundschaft plus? Vermisst du den Sex überhaupt nicht und kannst auch ohne leben? All diese Gedankenanstöße sind wichtig, um nicht eine schlimme Ehekrise heraufzubeschwören oder in einer eigentlich unglücklichen Ehe starr zu verharren.

Grundsätzlich ergeben sich auf die Fragen drei Optionen:

1. Ihr könnt für den Sex in der Ehe kämpfen.
2. Ihr könnt euch mit der Situation arrangieren.
3. Ihr könnt die Beziehung beenden.
   

Um den Sex in der Ehe kämpfen

Ihr habt euch eingestanden, dass ihr eine Ehe ohne Sex eigentlich nicht wollt. Schön, dann habt ihr eine gemeinsame Ansicht, um die es zu kämpfen gilt. Jetzt ist es an der Zeit, die Liebe neu zu entfachen. Das ist bei all der Ablenkung durch Treffen mit Freunden und Familie, Arbeit, Kindern etc. jedoch nicht so leicht. Schafft euch daher Freiräume nur für euch. Auch Kleinigkeiten wie Reizwäsche, Sexspielzeug, gemeinsame Abendessen nur zu zweit und vieles mehr können hilfreich sein. Wichtig ist, die Leidenschaft nicht auf Knopfdruck erzeugen zu wollen. Nutzt stattdessen eure enge Freundschaft, um damit spielerisch umzugehen. Lasst das Thema nicht ernst werden. Entdeckt neue Spielmöglichkeiten der Sexualität!

Ein Arrangement treffen

Einige Paare kommen irgendwann zum Schluss, dass Erotik, Zärtlichkeit und Leidenschaft überbewertet werden. Sie schätzen den anderen sehr, lieben ihn über alle Maßen und möchten sich von ihm nicht trennen. Auf Sex haben sie dennoch keine Lust. Das kann an den Wechseljahren oder scheinbar unergründlichen Ursachen liegen.

Solch eine „Ehefreundschaft“ lässt sich glücklich bis zum Tod führen, wenn beide Partner damit einverstanden sind.

Vertritt der eine Partner jedoch eine andere Meinung, gibt es ein Problem. Manche Eheleute lösen dies, in dem der „sexwillige“ Partner, sich die körperliche Befriedigung woanders sucht. Solch ein Abkommen übersteht jedoch nicht jede Partnerschaft, denn das kann Eifersucht kreieren und tut dies häufig auch.

Das Beziehungsaus einkalkulieren

Gibt es zwischen euch beiden keine Übereinstimmung bezüglich des Sexes in der Ehe, bleibt langfristig nur die Trennung. Ansonsten werden sich beide Partner über kurz oder lang nur noch in der Partnerschaft quälen. Solch eine Situation ist niemanden zu wünschen und wirkt sich auch auf Kinder negativ auf. Wenn zwischen euch jedoch noch eine sehr gute Freundschaft besteht, sollte ihr vor der Trennung gut die Gründe für die Sexflaute analysieren. Sollten dahinter Gründe stecken, die irgendwann verschwinden oder sich eliminieren lassen, hilft ein weiteres Kämpfen. So könnt ihr die Ehekrise meistern.

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