ndlich ist das ersehnte Baby da. Das Leben könnte jetzt perfekt sein, aber es stellen sich Partnerschaftsprobleme ein. Mit diesen rechnet das Paar oft nicht, da sie sich doch beide so sehr auf das gemeinsame Kind gefreut haben. Jedoch ist eine Ehekrise nach der Geburt gar nicht so selten. Immerhin verändert sich das Eheleben oft drastisch nach der Geburt. Dies trifft vor allem zu, wenn es das erste Kind des Paares ist. Es bringt alte Strukturen durcheinander und sorgt für jede Menge neuer Gefühle. Um die Ehekrise und die Partnerschaftsprobleme nach der Geburt in den Griff zu kriegen, ist es wichtig, den Gründen auf die Spur zu kommen.
Ehe nach der Geburt: das Stresslevel steigt und die Toleranzschwelle sinkt
In Beziehungen besteht immer ein gewisses Konfliktpotenzial. Zwei Menschen treffen mit ihren Ansichten, Wünschen und Forderungen aufeinander. Streit ist in Partnerschaften normal und jedes Paar hat dies schon erlebt.
Besonders hoch ist das Konfliktpotenzial, wenn äußere Umstände wie beispielsweise ein Jobwechsel den Stresslevel ansteigen lassen.
Auch die Geburt des Kindes kann eine Ehekrise auslösen. Sie ist eine große Herausforderung, die mit Unsicherheit und Stress einhergeht. Dazu kommen dann noch Schlafmangel und körperliche Beschwerden bei der Frau, die einen perfekten Nährboden für Streitigkeiten liefern.
Ist die Toleranzschwelle aufgrund von Stress gering, stören uns selbst Kleinigkeiten. Ob es der falsche Radiosender, der freundlich gemeinte Anruf der Schwiegereltern oder eine andere Störung von außen ist: Wir sind genervt und lassen das dann leider oft am Partner aus. Das ist natürlich nicht richtig und sollte vermieden werden. Passiert es dennoch, ist eine Entschuldigung beim Anderen angebracht. Doch oft ist dieser Rat nur schwer zu beherzigen, da die Emotionen Achterbahn fahren. Geschieht dies, kann sich aus der Meckerei und Nörgelei eine Ehekrise entwickeln.
Hinweis: Manchmal beginnt die Ehekrise kurz vor der Geburt. Auch dann liegen die Nerven blank und die Aufregung ist groß. Was wird passieren? Kommt das Kind gesund zur Welt? Wie schaffen wir das alles? Fragen wie diese, können zu einem Gefühlschaos führen. Anstelle dies nun an dem Partner auszulassen, wäre es besser, gemeinsam die Sorgen und Gedanken in Ruhe zu besprechen.
Ehekrise nach Geburt des Kindes: Erwartungen an den Partner als Beziehungsfalle
Die Geburt des Kindes ist eine großartige Erfahrung. Ist es das erste Kind, wurde noch nie eine vergleichbare Erfahrung gemacht. Aus diesem Grund weiß niemand genau, wie er darauf reagiert. Insbesondere Frauen begehen oft den Fehler, dass sie sich bereits ausmalen, wie alles sein wird und wie der Partner reagiert. Erfüllt er nicht ihre Erwartungen, sind sie enttäuscht.
Diese Enttäuschung wird oft nur durch kleine Bemerkungen und einem Schmollen gezeigt, sodass der Partner gar nicht begreift, was gerade falsch läuft.
Gelegentlich wird auch von der Mutter ein anderes Verhalten erwartet, als sie zeigt. Das kann ebenfalls zu Missverständnissen führen.
Um sich nicht in der Beziehungsfalle der falschen Erwartungen wiederzufinden, sollte das Paar die Geburt auf sich zukommen lassen. Diese Freiheit sollten sich beide nehmen können.
Ehekrise nach der Geburt: Umgang mit dem Baby
Auf die Geburt des Kindes kann sich kein Paar zu 100 % vorbereiten – auf die Zeit danach noch weniger. Oft ist bereits grob besprochen worden, was eine gute oder eine schlechte Erziehung ist und wie der Umgang mit dem Baby erfolgen sollte. Der Teufel steckt jedoch bekanntlich im Detail und über Details lässt sich herrlich streiten. Wer steht wie häufig nachts auf, wenn das Baby schreit? Wie lange darf es schreien? Dürfen Fremde es in den Arm nehmen? Soll es geimpft werden oder nicht? Fragen über Fragen entstehen, die sich in der Theorie leicht beantworten lassen. In der Praxis sieht allerdings alles anders aus. Es gibt daher ein immenses Potenzial an Meinungsverschiedenheiten. Wird mit ihnen nicht konstruktiv umgegangen, kann es zur Ehekrise nach der Geburt kommen.
Sexualleben auf dem Abstellgleis
Manchmal liegt der Grund für die Ehekrise nach der Geburt im Sexualleben. Einige Frauen verspüren in den Monaten nach der Geburt weniger Lust. Teilweise haben sie sogar körperliche Beschwerden oder fühlen sich in ihrem Körper unwohl. Männer hingegen befinden sich oft im Liebestaumel.
Sie freuen sich über das Baby und möchten ihrer Partnerin ganz nahe sein – auch körperlich.
Ist das nicht möglich, stellt sich Frustration ein. Der Mann fühlt sich vernachlässigt und die Frau fühlt sich unverstanden.
Obgleich es unangenehm sein kann, führt kein Weg an einem offenen Gespräch vorbei. In diesem lässt sich oft das Dilemma klären, sodass sich keiner von beiden zurückgesetzt oder bedrängt fühlt.
Kompromissbereit bleiben und Verständnis zeigen
Am besten ist es, wenn nach der Geburt erst gar keine Ehekrise entsteht. Sie lässt sich durch offene Gespräche im Vorfeld oft vermeiden. In diesen Gesprächen sollte jeder seine Gedanken und Gefühle thematisieren. Dadurch lassen sich spätere Verhaltensweisen besser für den Partner vorhersehen und deuten.
Und was ist zu tun, wenn die Ehekrise nach der Geburt bereits entstanden ist? Wie lässt sie sich meistern?
- Gehen Sie aufeinander zu, sobald sich hochgekochte Emotionen abgekühlt haben!
- Versuchen Sie das Geschehene zu analysieren und zu hinterfragen!
- Suchen Sie nach Kompromissen, mit denen beide zurechtkommen!
- Arbeiten Sie gemeinsam an der Partnerschaft!
- Geben Sie nicht vorschnell auf!
- Sorgen Sie dafür, dass Sie als Paar noch hinreichend Glücksmomente zusammen haben – mit Baby und ohne!
Es kann hilfreich sein, die Geburt des Kindes als positive „Ausnahmesituation“ zu begreifen. In dieser sollten Sie als Paar zusammenhalten und den anderen unterstützen. Sind die Kraftreserven aufgebraucht, sagen Sie es dem Partner. Nach einer kurzen Verschnaufpause stürzen Sie sich dann erneut ins Abenteuer Baby.
Sie suchen nach weiteren [7] Tipps, um die Ehekrise nach dem ersten Kind zu meistern? Hier finden Sie diese Tipps.
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