V

or der Hochzeit hast du dir vielleicht die Frage gestellt: „Passen wir zusammen?“ Vielleicht warst du dir auch zu 100 % sicher und fragst dich nun aufgrund einer Ehekrise, ob ihr ein gutes „Match“ seid. Das ist nicht immer leicht zu beantworten. Wut, Enttäuschung, Neid oder Eifersucht können den Blick für das Wesentliche trüben. In diesem Ratgeber findest du ein paar Eckpunkte, die dir bei der Findung der Antwort helfen können. Versuche im ersten Schritt, einen klaren Kopf zu bewahren und dich nicht von kurzfristigen Launen leiten zu lassen.

Wieso stellst du dir die Frage?

Wenn du dich auf einmal fragst, ob ihr zusammenpasst, hat sich etwas verändert. Überlege gut, was das ist. Typische Gründe hierfür sind:

  • äußere Einflüsse wie Jobveränderungen, Familienstreitigkeiten, Tod eines geliebten Menschen, Fremdgehen
  • Veränderungen in dir selbst
  • Veränderungen beim Partner

Gibt es äußere Veränderungen, dann stellt sich die Frage, warum sie sich so negativ auf eure Beziehung auswirken. Gibt es Veränderungen innerhalb der Ehe, dann gehe diesen auf den Grund. Worin begründen sie sich? Wie wirken sie sich auf deine Emotionen aus? Und am wichtigsten: Sprich mit deinem Partner, wenn du dich ehrlich unsicher fühlst.

Zusammenpassen: welche Merkmale gibt es?

Ein Zusammenpassen kann sich ganz unterschiedlich definieren. Ihr müsst nicht komplett gleich sein. Unterschiede können tatsächlich anziehen. Wichtig ist jedoch, dass zwischen euch eine Form der Harmonie herrscht. Du musst dich aufgehoben fühlen und dein Partner muss das Gleiche empfinden. Ihr sollten dieselben Vorstellungen von Liebe und Beziehung haben. In kleinen Teilen sind Anpassungen und Kompromisse möglich, aber nicht überall und nicht grenzenlos. Ein Beispiel: Du brauchst viel Freiraum. Urlaube mit Freunden und Wochenenden ohne Partner sind für dich keine Seltenheit. Dann brauchst du einen Partner, der dies ähnlich sieht. Ansonsten ist Streit vorprogrammiert.

1. Ein gemeinsamer Blick in die Zukunft

In Beziehungen geht es nicht nur darum, sich in die Augen zuschauen, sondern auch gemeinsam in die Zukunft zu blicken. Habt ihr davon die gleiche Vorstellung? Was sind eure Pläne? Wollt ihr beide Kinder oder keine Kinder? Wünscht ihr euch beide ein Eigenheim im Grünen oder doch lieber eine Stadtwohnung? Sucht ihr die berufliche Erfüllung oder ist das Privatleben wichtiger? Ein gemeinsamer Nenner bei den Zukunftsplänen ist wichtig.

2. Ähnliche Ansichten und Interessen

Es ist verrückt, manchmal stimmt die Chemie, aber die Paare unterscheiden sich grundlegend in den Interessen und Ansichten. Ja, in manchen Bereichen sind Kompromisse möglich, aber nicht überall und besonders keine drastischen. Wer sehr umweltbewusst lebt, sich für die Grünen passioniert engagiert und der Nachhaltigkeit zuliebe starke Einschränkungen im Alltag hinnimmt, kommt unweigerlich mit einem Partner in Streit, der diesen Lebensstil nicht versteht und akzeptiert. Wie ihr die Welt seht, ist demnach entscheidend. Gemeinsame Hobbys sind hilfreich, aber ihr müsst nicht alle Interessen zu 100 % teilen. Wichtig ist nur, dass ihr euch für die Interessen des anderen interessiert.

3. Akzeptanz und Respekt

Das sind zwei Grundkriterien für jede funktionierende zwischenmenschliche Beziehung. Wenn du deinen Partner nicht akzeptierst und respektierst, ist ein schamloses Verhalten vorprogrammiert. Niemand darf den anderen diskriminieren und unterdrücken. Beide müssen begreifen, dass die kleinen Macken und Eigenheiten zum anderen ebenso gehören wie seine Stärken.

4. Hilfe in schwierigen Zeiten

Oberflächlichkeit hat in der Ehe nichts zu suchen. Es muss ein hohes Maß an Fürsorge für den anderen geben, denn das drückt Liebe unter anderem aus. Hilfsbereitschaft, Anerkennung, gegenseitige Unterstützung: Diese Begrifflichkeiten müssen in der Beziehung gelebt werden. Natürlich ist das nicht immer einfach, aber wer seinen Partner liebt, der ist gern für ihn da. Das bedeutet, in schwierigen Zeiten Abstriche zu machen und näher zusammenzurücken.

5. Den anderen nicht in Schwierigkeiten bringen

Es ist wichtig, für den anderen einzustehen. Das kann Probleme kreieren, was normal ist. Etwas anderes ist allerdings, wenn der eine Partner den anderen immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Oft geschieht dies durch ein Nichtstun und Abwarten. Probleme auszusitzen, hilft keinem. Wenn erst etwas getan wird, wenn die Umstände wirklich schlimm geworden sind, leidet nicht nur der Verursacher, sondern auch der Partner. Das ist nicht fair. Beispiele hierfür sind: Der eine Partner macht eigenmächtig und aus Eigennutz hohe Schulden. Der Partner trinkt übermäßig viel Alkohol und vergiftet so die Beziehung. Der Partner kann seine Aggressionen nicht kontrollieren und muss wegen seines Fehlverhaltens ins Gefängnis.

Du musst entscheiden, bei welchen Problemen du deinem Partner helfen kannst und was für dich zu viel ist. Bedenke dabei: Manche Menschen möchten sich nicht helfen lassen. Sie lassen sich nicht retten. Hier ist externe Hilfe unerlässlich.

Wir passen nicht zusammen: Was jetzt?

Du hast den Artikel gelesen und festgestellt, dass ihr laut der oben aufgeführten Kriterien nicht zusammenpasst. Bitte lass jetzt keine Panik aufkommen. Du musst nicht sofort an Trennung denken.

Ihr könnt trotzdem gut zusammenpassen, denn es gibt Beziehungen, die aufgrund von tiefen Gefühlen und trotz einiger großer Unterschiede gut funktionieren.

Frag dich aber, warum du dich für das Thema generell interessiert. Zweifelst du an der Partnerschaft? Fragst du dich, ob du bleiben oder gehen solltest? Dann erforsche diese Gedanken näher. Finde heraus, warum du so fühlst und was dir Sorgen bereitet.

Kommst du zum festen Schluss, dass dein Ehepartner nicht mehr zu dir passt, dann überlege warum. Sind es Dinge, die ihr gemeinsam ändern könnt oder stecken dahinter wirklich „unüberbrückbare“ Differenzen? Mach keine großen Entscheidungen mit dir allein aus, sondern sprich zuerst mit deinem Partner offen über alles. Gemeinsam findet ihr einen Weg, zusammenzubleiben, wenn die Liebe groß genug ist.

Dieser Artikel enthält Links zu den folgenden Beiträgen:

_________

Photo by Ryoji Iwata on Unsplash

Publiziert am 
Aug 12, 2021
 in Kategorie:
Beziehungen

Mehr zur Kategorie:

Beziehungen

alle ansehen

Nehme an unserem regelmäßigen Newsletter teil und lies als erstes die neuen Beiträge:

Vielen Dank! Wir haben Deine Anmeldung erhalten.
Hoppla! Beim Absenden des Formulars ist ein Fehler aufgetreten.