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chwere Schicksalsschläge belasten die Partnerschaft häufig. Anstelle näher zusammenzurücken, entsteht eine tiefe Kluft zwischen den Ehepartnern. Sie kann entstehen, wenn beide Partner, oder nur einer von beiden, emotional stark belastet sind. Zu einer besonders einschneidenden emotionalen Belastung gehören Todesfälle. Stirbt beispielsweise ein Elternteil, ein Freund oder ein Geschwisterteil des Partners, kann dies in einer Ehekrise münden. Auf einmal erhält das eheliche Versprechen „Ehe bis dass der Tod euch scheidet“ eine ganz andere Bedeutung. In diesem Ratgeber erfahren Sie Informatives über die möglichen Gründe für eine Krise aufgrund eines Todesfalls und wie sich diese am besten meistern lässt.

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Im Lauf der Geschichte war Gram eine der größten und schmerzlichsten Lasten, die die Menschheit zu tragen hatte. Genau diesen unzähligen Leidenden der Gegenwart und Zukunft bringt die Dianetics Hoffnung. Denn die Dianetics erleichtert die Last nicht dadurch, dass sie eine schmerzhafte Vergangenheit absperrt, sondern indem sie sie dem Licht öffnet und aufgestaute Gefühle entlädt, damit alles wieder frei und gesund ist.

Die Dianetics des Grams


Das ewige Streben nach Freude und Glück

In unserer Gesellschaft haben Tod, Trauer und Sterben kaum Platz. Oft wird über diese Gefühle und Ereignisse nicht gesprochen. Stattdessen werden sie bestmöglich verdrängt. Wer bereits einen Todesfall in der Familie oder Freundeskreis hatte, der hat in der Regel erfahren, dass das Umfeld häufig nicht weiß, wie es damit umgehen soll. Der Grund dafür ist Unsicherheit. Unser Leben ist nach einem Streben nach Freude und Glück ausgerichtet.

Gern gratulieren wir anderen zum Geburtstag oder einer bestandenen Prüfung, aber sind peinlich berührt, wenn ein trauriger Schicksalsschlag deren Leben belastet.

Dunkle Abschnitte im Leben gehören jedoch dazu. Ein klassisches Beispiel ist der Tod der eigenen Eltern. Sie mögen noch so alt und krank gewesen sein, sobald sie sterben, ist dies stets ein Einschnitt. Auch für den Partner ist es manchmal nicht leicht, damit umzugehen.

Umgang mit dem Tod: eine individuelle Angelegenheit

Unterschiedliche Kulturen und Zeiten schreiben einen unterschiedlichen Umgang mit dem Tod vor. So ist es nicht lange her, da trugen in Deutschland die Witwen für mindestens ein Jahr schwarz. In einigen katholischen Gemeinden ist dies weiterhin so. Heutzutage hat sich der Umgang mit der Trauer ein wenig geändert, aber dennoch haben einige Menschen strikte Vorstellungen davon, wie ein Mensch mit einem Todesfall umzugehen hat. Weint er beispielsweise nicht, werden ihm tiefe Gefühle für den Verstorbenen abgesprochen.

Wissen Sie, wie Ihr Partner mit einem Todesfall umgeht?

In der Regel zeigt erst die Erfahrung, wie sich der Einzelne tatsächlich verhält. Der Betroffene selbst weiß vorher oft nicht, wie er handeln wird. Insbesondere wenn Sie bereits viele Jahre mit Ihrem Partner verbracht haben, glauben Sie vielleicht eine Vorstellung von seiner Trauerarbeit zu haben. Doch Sie können falsch liegen. Die möglichen Reaktionen reichen von einer konsequenten Verdrängung des Geschehenen bis hin zu tiefen Depressionen.

Ehekrise nach Todesfall: Wie zeigen sich die Probleme?

Manchmal dauert eine Ehe bis zum Tod eines geschätzten Menschen. Danach ist der Trauernde wie ausgewechselt und es beginnt in der Ehe zu bröckeln. Die Gründe dafür können sehr vielfältig sein. Hier sind ein paar typische Ursachen, die in eine Ehekrise wegen eines Todesfalls münden können:

  • Der Partner des Trauernden ist der Meinung, dass nun Schluss mit der Trauer sein müsste.
  • Die Trauer konsumiert den Trauernden so intensiv, dass sich der Partner vernachlässigt und zurückgesetzt fühlt.
  • Der Trauernde schaltet auf Abwehr, da er das Gefühl hat, der Partner möchte ihn nur wieder „funktionieren“ sehen. Er selbst hat jedoch noch kein Interesse an gesellschaftlichen Events, der Arbeit, der Beschäftigung mit den Kindern etc.
  • Der Partner des Trauernden spürt ein Gefühl der Rat- und Hilfslosigkeit. Er würde seinem trauernden Partner gern helfen, aber weiß nicht wie. Das führt zu Frust.
  • Der Trauernde nimmt den Todesfall als so einschneidendes Ereignis im Leben wahr, dass er seine Beziehung und sich selbst in einem anderen Licht sieht. Die neue Sichtweise kann den Partner irritieren.
  • Der Trauernde fühlt sich emotional nicht hinreichend unterstützt. Er meint, der Partner könnte ihn nicht verstehen, was zu einer emotionalen Distanz führen kann.
  • Der Trauernde hat keine Kraft mehr. Er zieht sich vom kompletten bisherigen Leben zurück und stürzt in eine tiefe Depression.

Wie kann der Partner eines Trauernden die Beziehung negativ beeinflussen?

Eines sei vorweggenommen: Entsteht eine Ehekrise aufgrund eines Todesfalls, kann der Trauernde oder der Partner des Trauernden diese heraufbeschwören. In der Regel ist es jedoch eine Wechselwirkung zwischen den Ehepartnern, die sich negativ auf die Partnerschaft auswirkt. Da der Trauernde sich in einer hilfsbedürftigen Position befindet, sollte sein Partner versuchen, den starken Part einzunehmen. Im Zweifelsfall bedeutet dies, eine Zeitlang zurückzustecken. Als kontraproduktiv kann sich hingegen folgendes Verhalten erweisen:

  • Der Partner tröstet mithilfe von hohlen Plattitüden, die als Angriff gewertet werden können. Ein Beispiel: „Wie gut, dass Du noch viele weitere Freunde hast.“
  • Dem Trauernden werden Patentlösungen für die Trauerarbeit vorgeschrieben. Ein Beispiel: „Stürz´ Dich am besten gleich wieder in die Arbeit. Das lenkt ab.“
  • Der Partner drängt den Trauernden, loszulassen. Ein Beispiel: „Begreif´ endlich, dass Dein Vater tot ist. Daran kannst Du nichts ändern. Beschäftige Dich in Gedanken nicht mehr mit ihm.“
  • Der Partner stellt Vergleiche an. Ein Beispiel: „Als meine Mutter starb, war ich nach drei Tagen wieder im Job und voll einsatzfähig.“
  • Der Partner baut Druck auf. Ein Beispiel: „Du solltest zwei Wochen zum Trauern einplanen und dann wieder mit dem Leben durchstarten.“

Diese Aussagen können direkt in eine Ehekrise münden. Das heißt jedoch nicht, dass der Trauernde nicht mit Konsequenzen in der Partnerschaft rechnen muss, sollte er sich über Monate oder Jahre hinweg der Trauer hingeben und das gemeinsame Leben aufgeben.

Wichtig ist, dass das Paar einen richtigen, individuellen Umgang mit der Trauer findet.

Dann ist es möglich, die Trauer in den Alltag zu integrieren und mit ihr gemeinsam zu leben.

7 Tipps für den Umgang mit einem trauernden Partner

Es gibt kein Patentrezept für den Umgang mit Trauernden. Jeder Mensch trauert anders. Dennoch sind hier ein paar Tipps, die dabei helfen können, mit dem Partner in dieser schweren Zeit besser umzugehen. Sie eignen sich auch dafür, eine bereits aufkommende Ehekrise aufgrund des Todesfalls zu meistern.

  1. Geben Sie Ihrem Partner Raum und Zeit. Er muss den Tod eines geliebten Menschen akzeptieren. Akzeptieren Sie, wenn er reden oder nicht reden möchte.
  2. Schreiben Sie Ihrem Partner nicht vor, wie er mit der Trauer umzugehen hat. Insbesondere in der Anfangsphase sind unbedingt Äußerungen wie „Warum weinst Du nicht?“ oder „Warum lässt Du Dich so gehen?“, zu vermeiden.
  3. Trauer kann depressive Verstimmungen, ein Gefühl der Leere, Zweifel, Wut und sogar Schuldgefühle auslösen. Machen Sie sich bewusst, dass diese Emotionen Ihre Partnerschaft temporär prägen können.
  4. Drängen Sie sich nicht auf und überlassen Sie Ihrem Partner weiterhin alltägliche Aufgaben wie das Einkaufen, sofern er diese erledigen möchte.
  5. Geben Sie sich selbst nicht auf, indem Sie zu stark mitleiden.
  6. Lassen Sie den Partner mit der Trauer nicht allein, aber geben Sie ihm Rückzugsmöglichkeiten!
  7. Verstehen Sie die Trauer Ihres Partners nicht als Liebesentzug. Er macht gerade eine Extremsituation durch, weswegen Sie nicht im Mittelpunkt des Interesses stehen.

Der Umgang mit einem Todesfall ist häufig schwierig. Er wird vielleicht nie perfekt ablaufen. Den Partner über seine Trauer oder den Verlust sprechen zu lassen ist hilfreich und löst nicht selten die fixierte Aufmerksamkeit und schafft Erleichterung. 

Extra Tipp: Als “Erste Hilfe” hat sich ein Spaziergang in der freien Natur bewährt, wobei man den Trauernden auffordert, Dinge zu entdecken, die ihn oder sie nicht an den Verstorbenen erinnern. Es kann eine Weile dauern, bis ihm dies gelingt, weil anfangs alles mit dem Verblichenen in Zusammenhang gebracht wird. Doch nach und nach schafft dieser verblüffende kleine “Trick” tatsächlich, die fixierte Gedankenwelt von Introversion auf Extroversion “umzuschalten”.

Versuchen Sie es einfach einmal und machen Sie so lange damit weiter, bis sich der Trauernde besser fühlt.

Dieser Prozess kann jederzeit wiederholt werden und ist jedem Antidepressiva um ein Vielfaches überlegen ;-)

Echte Hilfe in belastenden Situationen wie diesen kann Sie als Paar durch das erstarkte Vertrauen zueinander sogar noch näher zusammenbringen.

In diesem Artikel haben wir auf diese Websites und Beiträge hingewiesen:

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Photo by Annie Spratt on Unsplash

Publiziert am 
Aug 20, 2019
 in Kategorie:
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